Veröffentlicht am 6. Januar 2025

Maritime Strategie 2023–2027

Die Schweiz will bei maritimen Fragen ihren Beitrag leisten und Einfluss auf künftige Entwicklungen nehmen. Daher hat der Bundesrat am 2. Juni 2023 die Maritime Strategie verabschiedet. Sie soll durch eine gesamtheitliche Sicht aller Akteurinnen und Akteuren zur Kohärenz der Bundespolitik im maritimen Bereich beitragen.

Maritime Strategie 2023–2027. — © EDA

Die Schweiz hat als Binnenland keinen direkten Meereszugang. Trotzdem sind die Meere und Ozeane in wirtschaftlicher, wissenschaftlicher und ökologischer Hinsicht auch für die Schweiz von grosser Bedeutung. Rund 90% des gesamten interkontinentalen Warenverkehrs werden über die Meere und Ozeane abgewickelt. Als global orientierte Volkswirtschaft ist die Schweiz auf reibungslose weltweite Logistikketten und den Seehandel angewiesen. Deshalb ist sie auch in diesem Bereich aktiv. Grosse Seetransport- und Logistikunternehmen haben ihren Sitz in der Schweiz. Sie betreiben etwa 900 Schiffe, eine der grössten Handelsflotten der Welt.

Als Akteurin in einer globalisierten Welt ist auch die Schweiz von hochwertigen und nachhaltig genutzten Meeresökosystemen abhängig. Diese spielen eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung globaler Herausforderungen wie Klimawandel und Ernährungssicherheit.

Thematische Schwerpunkte

• Völkerrecht

  Die Schweiz möchte sich in verschiedenen internationalen Gremien verstärkt für die Achtung und Weiterentwicklung des Völkerrechts im maritimen Bereich einsetzen. Sie wird ihr Engagement hauptsächlich auf die Dossiers konzentrieren, die für die Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung der Agenda 2030 relevant sind.

  Agenda 2030

• Maritime Wirtschaft

  Schweizer Unternehmen sind bedeutende globale Anbieter von Dienstleistungen im Bereich des Seetransports und in verwandten Bereichen wie Charter und Spedition. Die Schweiz will die guten Rahmenbedingungen beibehalten.

• Maritime Umwelt und Soziales

  Die Schweiz führt ihr Engagement in den Bereichen marine Biodiversität, Plastikverschmutzung und Klimaschutz weiter und verstärkt es gegebenenfalls. Zudem bestätigt der Bundesrat, dass sich die Schweiz im Rahmen der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) für ein Netto-Null-Klimaziel für die globale Seeschifffahrt bis 2050 einsetzt.

• Maritime Wissenschaft und Forschung

  Die Schweizer Universitäten und Fachhochschulen sind führend in der Meeresforschung. Diese Kompetenzen werden aber auf internationaler Ebene nicht genügend anerkannt und sollen daher sichtbarer gemacht werden. Die Schweiz will zudem den Zugang zu Forschungsschiffen für die Schweizer Forschungsgemeinschaft unterstützen und ihre Teilnahme an internationalen Expeditionen und Projekten fördern.

• Schweizer Flagge

  Das Schweizerische Seeschifffahrtsamt (SSA) wurde damit beauftragt, die Seeschifffahrtsgesetzgebung zu revidieren, um die Schweizer Flagge attraktiver zu gestalten. Insbesondere soll eine Lockerung der Registrierungsvoraussetzungen für kommerzielle Seeschiffe sowie die Einführung eines ausgewogenen und flexiblen Sanktions- und Kontrollsystems geprüft werden. Darüber hinaus müssen Schiffe unter Schweizer Flagge hohe Sicherheits- und Nachhaltigkeitsstandards erfüllen. Damit will der Bundesrat eine attraktive und kompetitive Schweizer Flagge mit zuverlässigen regulatorischen Rahmenbedingungen schaffen. Gleichzeitig sollen auch die Bestimmungen zur internationalen Freizeitschifffahrt und die nationalen Vorschriften für die internationale Rheinschifffahrt überprüft und wo nötig angepasst werden, um insbesondere die Registrierung dieser Art von Schiffen zu erleichtern.

Dokumente

• 1. jährlicher Monitoringbericht – Martitime Strategie (Juni 2023–Juni 2024)

  PDF719.58 kB27. August 2025

• 2. jährlicher Monitoringbericht – Martitime Strategie (Juni 2023–Juni 2025)

  PDF333.60 kB27. August 2025

• Maritime Strategie 2023–2027

  PDF2.80 MB9. Januar 2025